Feuchtwangen ist eine Zuwanderungsstadt. In der Zeit seit dem zweiten Weltkrieg kamen viele Menschen unterschiedlichster Herkunft nach Feuchtwangen. Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler, Flüchtlinge, EU-Bürger und Menschen aus anderen Regionen Deutschlands haben in Feuchtwangen eine neue Heimat gefunden.
Für einige ist das ankommen leichter, für andere schwieriger. Ehrenamtliche, Kulturvereine und die Mitarbeiter der Stadt leisten wichtige Arbeit bei der Unterstützung von Neubürgern. Dennoch zeigt sich immer wieder, dass sich mehr oder weniger abgeschlossene Milieus bilden. Häufig sind es Frauen, denen mangels beruflicher Ausbildung und Perspektiven der Anschluss fehlt.
Ehrenamtliche Strukturen können dies alleine nicht auffangen. Studien (z.B. die der Schader Stiftung 2011) haben schon vor Jahren empfohlen die Integrationsarbeit im ländlichen Raum zu institutionalisieren. Nur so gelingt es dauerhafte Anlaufstellen zu schaffen. Entscheidend für erfolgreiche integrationspolitische Arbeit sind ein legitimierter politischer Auftrag und die Rückendeckung durch die Verwaltungsspitze.
Der SPD-Ortsverein hält es daher für dringend geboten, die Integrationsarbeit in der Stadtverwaltung zu verankern und aktiv zu steuern.
Aufgaben und Ziele
Die städtische Integrationsarbeit soll sich an folgenden Zielen orientieren:
• Förderung der politischen, sozialen und kulturellen Gleichstellung von Menschen unterschiedlicher Herkunft • Förderung des gleichberechtigten und friedlichen Zusammenlebens aller Menschen in Feuchtwangen • Nutzung der kulturellen Vielfalt für die Erweiterung von persönlichen und beruflichen Kompetenzen aller Feuchtwanger
Die Aufgaben liegen in zentralen Bereichen, die das Zusammenleben deutscher und nichtdeutscher Einwohner in Feuchtwangen prägen. Chancengleichheit der Menschen und der Abbau struktureller und individueller Diskriminierung werden angestrebt. Maßnahmen, die den interkulturellen Dialog und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Feuchtwangen fördern, werden umgesetzt.
Eine zentrale Integrationsstelle der Stadt Feuchtwangen arbeitet eng mit der Verwaltung, den Ehrenamtlichen, den Migrantenorganisationen, den Vereinen, den kirchlichen Organisationen und den Schulen zusammen. Diese Stelle koordiniert in Abstimmung mit dem Bürgermeister und diesen Gruppen wichtige zentrale Maßnahmen und Projekte.
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Zu den konkreten Aufgaben gehören u.a.:
• Die Initiierung einer Integrationskonferenz zusammen mit dem Bürgermeister zur Bestandsaufnahme • Die Organisation von Neubürgerveranstaltungen (für alle Neubürger) zusammen mit dem Bürgermeister („Integration ist Chefsache“ ) • Die Erarbeitung und Umsetzung eines Integrationskonzepts für die Stadt Feuchtwangen
Diese Aufgaben müssen von einer Person wahrgenommen werden, die über entsprechende fachliche Ausbildung und Erfahrung verfügen. Ggf. kann die Umsetzung mit anderen Kommunen des kommunalen Netzwerks Interfranken stattfinden.