SPD-Stadtratsfraktion sieht Investition im Haus „Zum Taubenbrünnlein 5“ kritisch

14. Januar 2022

Zum Beginn des neuen Jahres beschäftigte sich die SPD-Stadtratsfraktion mit den in 2022 anstehenden Projekten. Unter anderem mit dem medial beworbenen Nutzungskonzept für das Gebäude „Zum Taubenbrünnlein 5“. Für 760.000 Euro sollen dort auf 200 Quadratmetern Nutzfläche 5 Wohneinheiten geschaffen werden.

„Für uns steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum geplanten Nutzen“, erklärt Susanne Friedrich. Die Stadträtin ist auch Mitglied im Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Stadtentwicklung ist. Zum Vergleich nennt Friedrich die, auf einen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, teilweise bereits errichteten städtischen Wohnungen im Baugebiet Röschenhof. Mit dem zweiten Gebäude werden dort gerade für rund eine Million Euro Gebäudekosten 6 Wohneinheiten mit einer Gesamtnutzfläche von 481 Quadratmetern errichtet.

Bezahlbaren Wohnraum für Menschen aus Feuchtwangen statt teurer Kurzzeitapartments

„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist auch in unserem ländlichen Raum ein drängendes Thema.“ Unter anderem stünden junge Menschen, die ihre erste eigene Wohnung suchten, vor dem Problem, dass es für sie kaum Wohnungsangebote gäbe. „Als Kommunalunternehmen der Stadt ist unsere Aufgabe mit dem Geld der Feuchtwangerinnen und Feuchtwanger in Projekte zu investieren, die auch ihnen zugutekommen – das ist bei dem Vorhaben am Taubenbrünnlein nicht der Fall.“ Bereits jetzt sei bekannt, dass die Sanierung eines Altbaus ein Riskoprojekt sei und man davon ausgehen müsse, dass zusätzliche Kosten anfallen. „Es wird mit Sicherheit nicht bei der jetzt abgeschätzten Summe bleiben,“ so Friedrich. Aus diesem Grund habe sich der damalige Vertreter der Fraktion im Verwaltungsrat, Kurt Unger, schon gegen den Kauf des Objekts ausgesprochen.

Wohin entwickelt sich das Kommunalunternehmens?

„Das Kommunalunternehmen ist ein gutes Instrument, Objekte gezielt zu entwickeln, die für die Menschen in Feuchtwangen etwas bringen“, so Stadtrat Georg Sperling. Neben den Wohnhäusern im Röschenhof sei dies in der ehemaligen VR-Bank in der Museumsstraße und dem früheren Schuhhaus Merklein gelungen. Auch wenn d Projekt am Marktplatz kostenseitig bereits grenzwertig gewesen sei. „Das KU darf aber nicht zum Bauträger und Fördermittelbeschaffer für private oder kirchliche Unternehmungen werden“ ergänzt Sperling. Die Projekte müssten auch eine entsprechende Breitenwirkung haben und dürften nicht als Placebo dienen. Getreu dem Motto: Schaut was wir alles tun. „Wir halten städtische Investitionen zur Entwicklung der Stadt nach wie vor für notwendig und sinnvoll. Diese müssen mit Augenmaß, zielgerichtet und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger erfolgen“, so der Tenor der SPD-Fraktion.

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